Im Saison-Abschlussinterview blickt Jan Duricky, Obmann des Ballhockey-Verbandes, noch einmal auf die Saison zurück und definiert Ziele für die kommenden Jahre.
Das Spieljahr 2025 ist um, wie fällt die Bilanz des Obmanns aus?
Ich kann wirklich nur positiv bilanzieren. Wir haben viele spannende Begegnungen gesehen und vor allem tolle Play-off-Serien. Auch wenn das Finale eindeutig zugunsten der Eagles ausgegangen ist (3:0, Anmerkung), bin ich mir sicher, dass die Fans viel Spaß mit beiden Teams hatten. In Villach, wo ich ja auch beim VAS Spieler bin, habe ich auch oft den Bürgermeister Günther Albel in der Alpen Arena gesehen, was für sich spricht, die Wertigkeit zeigt und uns als Verband auch viel bedeutet.
Erst in diesem Jahr, kurz vor Saisonstart, haben Sie das Amt des Obmanns übernommen. Ein Schritt, den sie nicht bereuen?
Ich habe eine Einstellung im Leben, wo ich sage: „Probiere etwas Neues und schaue, wo es dich hinbringt.“ Und das habe ich getan, die Entscheidung war sehr gut. Ich kann wieder vieles lernen aber auch weitergeben. Zudem haben wir im Vorstand mit Gerald Stanossek, Jürgen Kersche oder auch Philip Siutz ein starkes Team, das mit immer zur Seite steht.
Wo orten Sie, mit den Lehren aus dieser Saison, eine Weiterentwicklung im Sinne des Sports, wo ist noch Luft nach oben?
Verbesserungspotenzial sehe ich speziell bei den Plätzen. Die Qualität ist ausbaufähig, speziell der Belag in der Alpen Arena. Es ist schade zu sehen, dass Spieler, die wirklich gutes Ballhockey spielen, limitiert in der Ausführung sind, weil die Kugel oft springt, Schläger in Rissen stecken bleiben usw. Da haben die Villacher Team ein Problem, während die Liga mit den Eishallen Spittal und Velden, wo Zehenthof spielt, auch Fortschritte gemacht hat. Die Eagles könnten eine Überdachung benötigen, dann könnte man dort auch bei Regen spielen. Was unter anderem gut war, ist sicher die Tatsache, dass unser Sport in dieser Saison medial merklich präsenter war.
Welche Ziele setzt man sich für die kommenden Jahre?
Es gibt mehrere, die man jetzt aber noch einmal evaluieren muss unter Anbetracht der Erkenntnisse von 2025. Beispielsweise wollen wir uns aber um einen Hauptsponsor für die Liga bemühen, da waren wir heuer schon knapp dran. Und selbstverständlich ist eine Erweiterung angedacht, wir wollen mindestens ein neues Team gewinnen.
Noch einmal zum Sportlichen: Als Spieler des VAS haben Sie das Finale hautnah miterlebt, warum war gegen die Eagles kein Kraut gewachsen?
Ja, ich hatte das „Glück“, alles direkt mitzubekommen. Die Eagles waren am Ball besser, hatten flüssigere Spielzüge und konkretere Offensivaktionen. Wenn man das zulässt, muss man viel verteidigen und das kostet enorm Kraft. Zudem hat unser Powerplay nicht funktioniert. Der Meistertitel ist absolut verdient.
Der Sommer ist noch lange nicht vorbei, danach wartet die „Eiszeit“, ehe 2026 eine neue Saison ins Haus steht. Was wünschen Sie den Spielern und Funktionären?
Einmal noch eine herzliche Gratulation an die Eagles, sie sollen den Titel anständig feiern. Den Spielern, die nun wieder zum Eishockey wechseln, wünsche ich eine verletzungsfreie Zeit. Und allen Funktionären gebührt mein Dank für den großen Einsatz, die Zeit und Liebe für unseren Sport. Egal ob Schiedsrichter, Betreuer, Trainer, Spieler oder auch Fans – zusammen in Kärnten sind wir eine große Ballhockey-Familie, die hoffentlich noch weiter wächst.